Totale Mondfinsternis

Wien 12, 28. 10. 2004

20041028neb02.html

Beobachter:Alexander Pikhard, Natalie Ebner
Datum:28. 10. 2004
Zeit:02.45 MESZ
Ort:Wien 12
Instrument:Minolta Dimage Z1
Bedingungen:

Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Temperatur:10 °C
Luftfeuchtigkeit:hoch
Wind:leicht aus SE
Bemerkungen:Leichte hohe Bewölkung. Zeitweise Durchzug dichterer Wolken. Im Lauf der Finsternis dann Bedeckungsaufzug von Westen.

Bericht:

Spannend, spannend. Die Wetterprognosen sind so schlecht, dass wir eine gemeinsame Beobachtung der Finsternis absagen. Kein Beobachtungsort ist wirklich sicher. Doch am Abend vor der Finsternis zeigt sich Wien weitgehend wolken- und auch nebelfrei.


Abend vor der Finsternis, Blick nach Westen ...

... und nach Osten.

Um 2.30 Uhr ein Blick aus dem Fenster: Es geht!

2.45 Uhr MESZ: Freisichtig ist noch nichts zu sehen, doch auf der Aufnahme ist die Halbschattenphase schon deutlich.

Aufnahme: F=1140mm, f/8, 1/1000s, 400 ISO.

03.00 Uhr. Die Halbschattenphase ist jetzt schon deutlich.

Aufnahme: F=1140mm, f/8, 1/1000s, 400 ISO.

03.15 Uhr. Beginn der partiellen Verfinsterung. Die Wettersituation jetzt:

Aufnahme: F=1140mm, f/8, 1/1000s, 400 ISO.

03.20 Uhr. Knapp, bevor eine grosse Wolke kommt.

Aufnahme: F=1140mm, f/8, 1/1000s, 400 ISO.

03.30 Uhr. Oh je, eine dicke Wolke steht jetzt vor dem Mond und gibt nur kurz den Blick auf die Finsternis frei. Hoffentlich wird das wieder besser!

Aufnahme: F=1140mm, f/8, 1/80s, 400 ISO.

  03.45 Uhr. Die auf dem Satellitenbild der ZAMG deutlich sichtbare große Woke ist jetzt über mir. Kein Bild möglich. Aber am Horizont ist Besserung in Sicht.
  04.00 Uhr. Noch immer bedeckt eine dichte Wolke den Mond, während Sirius tief im Süden eigentlich eher unbehelligt vor sich hin flimmert.
04.15 Uhr. Es ist wie verhext. Während im Süden die Wintersternbilder recht schön und klar zu sehen sind, versteckt sich der Mond immer noch hinter einer beständig im Westen stehenden Wolke.
  04.45 Uhr. Aus. Die Wolken über dem Westen Wiens sind zu hartnäckig. Ich fliehe nach Süden, umd wenigstens das Ende der Totalität noch zu erwischen.
05.11 Uhr. Auf einem Rübenplatz nahe bei Hennersdorf ist es mir gelungen, der nahenden Wolkenfront so weit zu entkommen, dass ich noch den total verfinsterten Mond sehen kann. Jubel! Damit ist auch die vierte Totalität in diesem Quadrupel "im Kasten".

05.13 Uhr. Knapp nach Mitte der Totalität.

Aufnahme: F=1140mm, f/8, 1s, 400 ISO.

Kurz nach obiger Aufnahme, nur mit zwei Sekunden Belichtungszeit. Es ist eine sehr helle Finsternis, schade, daß wir nicht mehr davon sehen durften.

Bei dieser Belichtungszeit kommt schon etwas Bewegungsunschärfe heraus.

05.17 Uhr. Die Wolken erreichen erneut den Mond. Ich telefoniere mit unseren unentwegten Beobachtern auf der Sofienalpe und mit Mariazell.

Die Sofienalpe mußte schon am Beginn der partiellen Phasen w/o geben, Mariazell knapp vor Mitte der Finsternis. Aber immerhin, Beobachtungen gibt es einige. Und wenn ich so nach Süden blicke, kann ich mir gut vorstellen, wer die Finsternis zur Gänze gesehen hat ...

05.30 Uhr. Ein Blick nach Osten, wo die beiden hellen Planeten Venus (oben, strahlend hell) und Jupiter (unten) aufgehen.

Ehrlich: Wäre es nicht die vierte Mondfinsternis in einem Quadrupel gewesen, mein Ehrgeiz, sie zu beobachten hätte sich in Grenzen gehalten. Aber so war es wenigstens nicht verloren. Für totale Mondfinsternisse ist jetzt bis zum 3. März 2007 Pause. Kein Problem, wir konnten vier Finsternisse in zwei Jahren beobachten - auch wieder so eine Sache, die nicht jeder Generation gegönnt ist!