Sternenhimmel

Sternwarte Mariazell, 08. 12. 2007

20071208aha00.html

Beobachter:Anneliese Haika
Datum:08. 12. 2007
Zeit:00:21 bis 23:45 MEZ
Ort:Sternwarte Mariazell
Instrument:Freies Auge
Bedingungen:
Bericht:

Die Beobachtung im Fernrohr und Himmelsfotografie bieten natürlich besonders beeindruckende astronomische Erlebnisse. Doch es geht auch viel einfacher.

Nachdem es am Samstag tatsächlich - wie vorhergesagt - völlig klar geworden war, ging ich immer wieder aus der Sternwarte hinaus, um den gesamten Himmel einfach so mit dem freien Auge zu bewundern. Das ist ein Vergnügen, das ich in Wien sehr vermisse. Denn trotz Lichtverschmutzung aus verschiedenen Quellen ist der Himmel über der Sternwarte in Mariazell immer noch unvergleichlich besser als in Wien.

Hoch im Zenit stand Perseus mit Komet Holmes, den ich zum ersten Mal ganz deutlich als großen, diffusen Fleck mit freiem Auge sehen konnte. Im Feldstecher der Sternwarte (20x50) war er ebenso beeindrucken. (Allerdings kann ich von der Benutzung eines schweren Feldstechers für zenitnahe Objekte aus astro-gymnastischen Gründen eher abraten.)

Orion stieg im Laufe der Nacht über den Horizont. Der Blick zum Orionnebel war im Feldstecher ebenso schön wie in einem Teleskop.

Die Gegend rund um den Orion ist sicherlich die schönste am nördlichen Himmel. Auf der einen Seite ist Mars in den Zwillingen momentan ein beeindruckender Anblick. Hoch über dem Orion steht der Stier mit Hyaden und Pleiaden. Bei dunklem Himmel strahlen die Pleiaden noch viel stärker und man versteht, dass dieser auffallende Sternhaufen schon vor tausenden Jahren als markantes Zeichen am Himmel benutzt wurde. Von Nordwesten bis zum Orion war die Milchstraße gut zu erkennen.

Ein Stück weiter entlang des Weges hinter der Sternwarte war das Licht vom Ort sehr gut abgedeckt. Der prächtige Sternenhimmel und die Winterlandschaft, davor die Sternwarte, aus deren offener Kuppel Stimmen und das Surren der Montierung zu hören war - alle das machte den Abend für mich zu einem schönen Astronomieerlebnis.