Easter Star Party 2023

Hohe Wand, Alpengasthof Postl, 21. bis 23. April 2023

Sollte nach Jahren der Entbehrungen und monatelangem Schlechtwetter endlich wieder einmal ein Teleskoptreffen an einem geplanten Wochenende bei gutem Wetter stattfinden können? Ja!

Zeigt sich der Himmel bei der Anreise am Freitagabend noch bedeckt, samt bedrohlichem Niederschlag in Richtung Schneeberg, so klart es im Lauf des Abends mehr und mehr auf. Doppelt erfreulich: Auch mehr und mehr Beobachtende finden den Weg auf die Hohe Wand, und so entsteht schon an diesem ersten Abend ein buntes Teleskoptreffen bei durchaus guten Bedingungen. Mond und Venus sind stimmungsvolle Abendgestirne, ehe dann der untergehende Winterhimmel mit seinen Sternhaufen und der aufgehende Frühlingshimmel mit seiner unglaublichen Vielfalt an Galaxien für astronomische Unterhaltung sorgen. Dazu auch noch ein paar Lyriden, denn dieser schwache Meteorstrom hat an diesem Wochenende sein Maximum.


Freitagabend, 21. April 2023. Bei der Anreise zeigt sich der Himmel noch bedeckt und über dem nahen Schneeberg dürfte auch noch jede Menge Niederschlag fallen. Doch nach und nach klart es auf und während die Wolken weniger werden, werden die Beobachtenden auf der Postlwiese mehr. Auch mit den Gleitschirmen wird die Abendthermik noch reichlich genützt. (Mit Mausklick vergrößern)


Sollte nach Jahren der Entbehrungen und letztlich auch monatelangem Schlechtwetter endlich wieder ein gutes Beobachtungswochenende zustandekommen? Es sieht ganz danach aus, jedenfalls wird enthusiastisch aufgebaut. (Mit Mausklick vergrößern)


In der Tat, es klart auf! Mond und Venus sind stimmungsvolle Abendgestirne und der Mond ein erstes Ziel mit dem Fernrohr. (Mit Mausklick vergrößern)

Der Samstag (22. April 2023) wird ein bemerkenswerter Tag. Schönwetter von früh bis spät, ein paar harmlose Quellwolken trüben die Freude nicht. Unmittelbar nach dem Frühstück bauen wir die ersten Fernrohre auf, um die Sonne und die Venus bei Tag zu beobachten. Sogar ein Daystar H-Alpha-Filter ist mit von der Partie.


Der Samstag, 22. April 2023, wird ein bemerkenswerter Tag. Bei klarstem Himmel bauen wir schon nach dem Frühstück die Geräte auf, um Sonne und Venus zu beobachten. Die Sonne im Weißlicht ist ein erstes, leichtes Ziel. (Mit Mausklick vergrößern)


Etwas komplizierter wird es mit H-Alpha. Das Bild der Sonne ist in diesem Wellenbereich so dunkel, dass Fokussieren bei hellem Tageslicht zur Herausforderung wird. (Mit Mausklick vergrößern)


Venus ist heute ein lohnendes Objekt bei Tag. Da sich viele Montierungen an der Sonne ausrichten lassen, ist das Auffinden unseres Nachbarplaneten bei Tag keine allzu große Herausforderung. Zentrieren und Fokussieren hingegen schon mehr. Wieviele Personen braucht es dafür an einem Gerät? (Mit Mausklick vergrößern)

Dieser bemerkenswerte Samstag lässt die Taghimmelbeobachtung am Vormittag und um die Mittagszeit (wo viele Wandergäste auf einen Blick durchs Fernrohr vorbeischauen) nahtlos in den Astropraxis-Workshop am Nachmittag übergehen. Statt Reinigung und einfacher Reparaturen steht vor allem das Einstellen, Zentrieren und Fokussieren von Gestirnen bei Tag auf dem Programm.


Der Samstag, 22. April 2023, ist ein bemerkenswerter Tag. Die Taghimmelbeobachtung geht nahtlos in den Astropraxis-Workshop über und es werden immer mehr Geräte. Die wichtigste Übung bleibt zentrieren und fokussieren bei Tag. Technische Probleme an den Geräten gibt es heute so gut wie keine. (Mit Mausklick vergrößern)


Der bemerkenswerte 22. April 2023 findet noch eine Steigerung, denn der nachmittägliche Astropraxisworkshop findet nahtlos seine Fortsetzung in der zweiten Nacht der Easter Star Party. Heißt, die Geräte bleiben einfach an Ort und Stelle. Statt der gewohnten "Postlwiese" also auf dem Campingplatz, dies scheint auch angesichts des Windes günstiger. Doch dieser wird sich legen. (Mit Mausklick vergrößern)

Und der Workshop am Nachmittag geht nahtlos in die nächste Beobachtungsnacht über! Wir beschließen, die Fernrohre gleich auf der Campingwiese neben dem Gasthof stehenzulassen. Windböen am Nachmittag veranlassen uns zu dieser Entscheidung, auch wenn der Wind in der Nacht komplett einschlafen soll. Die Beobachtungsnacht beginnt wieder mit den stimmungsvollen Abendgestirnen Mond und Venus und wird lange dauern. Kaum Wind, nicht kalt, trocken und die paar Cirren am Anfang verschwinden auch bald. Was wollen wir mehr? Heute ist das Glück auf unserer Seite, die Nacht wird länger gut als die Wettermodelle erwarten ließen.


Die Nacht vom 22. auf den 23. April 2023 wird die zweite schöne Beobachtungsnacht dieser heurigen Easter Star Party. Nach anfänglichen Cirren keine Wolken, nicht allzu kalt (so um die 10°C), kaum Wind und trocken. Was wollen wir mehr? Mond und Venus sind stimmungsvolle Einstiegsobjekte. (Mit Mausklick vergrößern)

So erleben wir zwei tolle Deep Sky-Nächte. Der untergehende Winterhimmel hat noch ein paar schöne Sternhaufen zu bieten, und mit dem aufgehenden Frühlingshimmel tauchen auch schon die ersten Kugelsternhaufen auf. Schöne Objekte zum visuell beobachten und zum Fotografieren mit kürzerer Belichtungszeit. Dazwischen aber öffnet sich der tiefe Blick zu einer Vielzahl an Galaxien. Herausfordernd für visuelle Beobachtung und fotografisch lange Belichtungszeiten fordernd. Für alle, die lange genug ausharren, zeigt sich im Südosten letztlich schon der Skorpion und ein erster Eindruck der kommenden sommerlichen Milchstraße. Und: Der Meteorstrom der Lyriden hat heute ein paar beachtliche Boliden zu bieten!


Deep Sky Impressionen der Easter Star Party vom 21. bis 23. April 2023. Mit dem verschwindendem Winterhimmel gibt es noch Sternhaufen. Hyaden und Plejaden im Untergang (oben), Praesepe (M44) unten links, M67 und M48 (Mitte). Mit dem Frühlingshimmel kommen auch Kugelsternhaufen. Unten rechts der spannende NGC 5466 im Bootes. (Mit Mausklick vergrößern)


Deep Sky Impressionen der Easter Star Party vom 21. bis 23. April 2023. Frühling ist Galaxienzeit. Selbst um Alcor und Mizar in der Dämmerung (oben rechts) sind schon welche zu erkennen. Links das Leo-Triplet M65, M66 und NGC 3628. Mitte rechts M101. Rechts unten NGC 4565. (Mit Mausklick vergrößern)


Am Ende der Beobachtungsnächte der heurigen Easter Star Party zeigt sich im Südosten schon der Skorpion und die Milchstraße taucht wieder auf. (Mit Mausklick vergrößern)

Ein einfaches Fazit: Endlich wieder mal ein schönes Teleskoptreffen! Möge die Pause bis zum nächsten nicht wieder so lang werden ...

Fotos: Christa Plassak, Alexander Pikhard und Ernst Stieger.
Text: Alexander Pikhard.


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
www.waa.at