Das zweite Teleskoptreffen in diesem Jahr auf der Hohen Wand südlich von Wien. Wir haben großes Wetterglück und werden mit drei sehr schönen Beobachtungsnächten belohnt, die uns viele Blicke auf den Galaxienreichtum des Frühlingshimmels ermöglichen. Dazu noch dreimal Taghimmelbeobachtung, bei der vor allem die Sonne mit einer sehr großen Fleckengruppe beeindruckt. In Summe ein sehr schönes, langes Astronomiewochenende.
Neben den Fotos hier in diesem Bericht verdienen die visuellen Eindrücke an den beiden Dobsons (12,5" Portaball und 25") Erwähnung. Während der Portaball durch seine extrem einfache Handhabung besticht, sind es bei - aufgrund seiner Größe wesentlich schwieriger zu bedienenden - 25" die visuellen Eindrücke. Messier 51 und Messier 101 lassen nachempfinden, was Herschel und Lord Rosse gesehen haben. Der Ringnebel mit angedeuteten Farben und deutlichem Zentralstern ist ein Highlight und das Eintauchen in die diversen Kugelsternhaufen (M3, M13, M92 um nur einige zu erwähnen) ist ein Erlebnis der Art "Mein Gott, es ist voller Sterne!".
Nacht vom 30. April auf den 1. Mai
Die erste Nacht bei unserem Frühjahrsworkshop auf der Hohen Wand. Beste Bedingungen: Kaum Wolken (bis auf ein paar menschengemachte Cirren), kein Wind, Temperatur geht auf ca. 10°C zurück, es wird im Lauf der Nacht auch trockener. Wahrscheinlich die beste Nacht des ganzen langen Wochenendes. Mond und Jupiter mit einer schönen Konstellation am Abend und der Mond stört auch noch nicht sehr.
Ein frühsommerlicher Abend. Aufbau in der Abendsonne vor dem Gasthof Postl. (Mit Mausklick vergrößern)
Mond, Elnath und Jupiter in der Abenddämmerung. Später mit spektakulärem Untergang. (Mit Mausklick vergrößern)
Oben: Ein Teil der Markarian-Kette mit M64, M86 und den "Augen", je 20 x 60s R,G,B und 20 x 180s L.
Unten, v. l. n. r.: M67, noch in der Abenddämmerung, je 10 x 60s R,G,B.
Der Kugelsternhaufen M5, je 10 x 60s L,R,G,B.
Der Kugelsternhaufen M4, ein Südhimmelobjekt, je 10 x 60s L,R,G,B.
Alle Aufnahmen mit ASI 1600MM an 8" SkyWatcher Quattro-200P f/4, Aufnahmesteuerung und Guiding mit ASIAIR pro.
Bearbeitung: AstroPixelProcessor (APP) und ACDSee. (Mit Mausklick vergrößern)
Taghimmelbeobachtungen
Taghimmelbeobachtungen am Vormittag des 1. Mai 2025. Am Nachmittag herrscht dann Hochbetrieb auf der Hohen Wand, ehe am Abend Ruhe einkehren wird für die nächste tolle Beobachtungsnacht.
Herrliches Wetter am Morgen des 1. Mai. Highlight ist die Sonne mit freisichtiger (mit Filter!) Sonnenfleckengruppe. (Mit Mausklick vergrößern)
Nacht vom 1. auf den 2. Mai
Auch die zweite Nacht unseres heurigen Frühjahrsworkshops (1. auf 2. Mai 2025, Hohe Wand) ist sehr gut. Der Mond stört zwar schon etwas, aber das dämpft die Stimmung noch nicht allzu sehr.
Aufbau der Instrumente am Abend. (Mit Mausklick vergrößern)
Ein schönes Teleskoptreffen ist entstanden. Erstes Objekt ist der Mond.
Auch der übliche Kontrollblick zur nördlichen Krone darf nicht ausbleiben. (Mit Mausklick vergrößern)
Links oben: Das Leo-Triplet M65, M66 und NGC 3628, je 20 x 60s RGB und 20 x 180s L.
Rechts oben: M13, je 10 x 60s LRGB.
Mitte rechts: IC 4665 im Schlangenträger, je 10 x 30s RGB.
Die beiden Asteroiden Juno und Vesta stehen fast gleichzeitig in Opposition. Links unten ein Überblicksfoto.
Rechts unten: Vesta, je 10 x 30s RGB.
Alle Detailaufnahmen mit ASI 1600MM an 8" SkyWatcher Quattro-200P f/4, Aufnahmesteuerung und Guiding mit ASIAIR pro.
Bearbeitung: AstroPixelProcessor (APP) und ACDSee. (Mit Mausklick vergrößern)
Taghimmelbeobachtungen
Nach der schönen Beobachtungsnacht vom 1. auf den 2. Mai erwartet uns ein strahlender Tag, den wir mit Taghimmelbeobachtung beginnen. Sonne (samt freisichtigem Fleck), Venus und Mond zeigen sich auf fetzblauem Himmel.
Die Sonne (Mitte, mit freisichtigem Sonnenfleck) am Vormittag des 2. Mai ist immer noch das interessanteste Objekt bei Tag.
Aber wir beobachten auch Mond (unten) und Venus (Mitte rechts) im Fernrohr. (Mit Mausklick vergrößern)
Nacht vom 2. auf den 3. Mai
Es ist schon die dritte schöne Beobachtungsnacht hintereinander bei unserem heurigen Frühjahrsworkshop. Der Mond stört allerdings schon ziemlich, mehr als ein paar Restwolken von Gewittern im Süden, die sich sehr bald auflösen. Dennoch gibt es tolle visuelle und fotografische Blicke, vor allem zu den zahlreichen Galaxien und Kugelsternhaufen um diese Jahreszeit.
Aufbau der Instrumente in der Abenddämmerung. Der "Große" darf auch heute nicht fehlen. Schon in der hellen Dämmerung werden Mond und Jupiter im 25" bestaunt. (Mit Mausklick vergrößern)
Auch der 12,5" Portaball ist wieder dabei. Mond anvisieren und beobachten mit dem 12,5" Portaball. (Mit Mausklick vergrößern)
Späte Abendstimmung am 2.5. 2025. Letzte Cirren werden sich bald auflösen, aber der Mond bleibt uns noch länger erhalten.
Der Mond ist natürlich das erste Beobachtungsobjekt in dieser Nacht, aber bald geht es auch mit Deep Sky los. Insert:
Der "intergalaktische Wanderer" NGC 2419, ein Kugelsternhaufen im Luchs. (Mit Mausklick vergrößern)
Galaxienparade.
Links oben: NGC 2903 im Löwen, eine schöne Balkenspirale, je 10 x 60s L,R,G,B.
Rechts oben: NGC 4244, eine Galaxie in extremer Kantenlage in den Jagdhunden, je 10 x 60s L,R,G,B.
Links unten: NGC 4565, eine Galaxie in Kantenlage im Haar der Berenike, je 20 x 60s L,R,G,B.
Rechts unten: Messier 106 in den Jagdhunden, je 10 x 60s L,R,G,B.
Alle Aufnahmen mit ASI 1600MM an 8" SkyWatcher Quattro-200P f/4, Aufnahmesteuerung und Guiding mit ASIAIR pro.
Bearbeitung: AstroPixelProcessor (APP) und ACDSee. (Mit Mausklick vergrößern)
Links oben: Mond im Untergang mit Castor und Pollux.
Rechts oben: Mond im Untergang.
Unten: Mars (links nahe der Praesepe), Castor und Pollux im Untergang, der Mond ist schon hinter den Bäumen verschwunden. (Mit Mausklick vergrößern)
Taghimmelbeobachtungen und Abendprogramm
Der Samstag ist der eigentliche Workshoptag. Er beginnt tatsächlich noch mit Sonnenbeobachtung, ehe das Wetter ganz umschlägt und eine Kaltfront mit heftigen Gewittern weitere astronomische Outdoor-Aktivitäten vereitelt. Dennoch, der Frühjahrsworkshop war sehr erfolgreich, mit insgesamt sechs Beobachtungseinheiten (drei Nächte, drei Taghimmelbeobachtungen), etlichem an Bastelei und vor allem guter Stimmung.
Links oben: Hohe Wand. Hohe und mittelhohe Wolken kündigen den Wetterumschwung an. Im Bild ein schöner Sonnenhalo.
Rechts oben: Bei leichten Cirren geht sich noch einmal Sonnenbeobachtung aus. Es ist der sechste Aufbau (wir wollen die Geräte an so einem stark frequentierten Ort nicht draußen stehen lassen).
Links unten: Die Sonne samt freisichtiger Fleckengruppe zu Mittag.
Rechts unten: Die freisichtige Sonnenfleckengruppe im Detail, samt heller, flareartiger Lichtbrücke. (Mit Mausklick vergrößern)
Früher Nachmittag. Ein Stativ ist diesmal Patient, ein schwerer Fall, ein dreiköpfiges "Chirurgenteam" muss später operieren. (Mit Mausklick vergrößern)
Rechts oben: Späterer Nachmittag: Eine Gewitterzelle erwischt uns voll, es gibt Starkregen und leichten Hagel.
Die Wettermodelle hatten die nicht vorhergesagt, aber das geht auch nicht. In den Bergen heißt es daher stets,
die Wetterwarnungen ernst zu nehmen, auch wenn die längerfristigen Modelle gegenteiliges behaupten.
Links oben: Wir beobachten das Gewitter aus den Logenplätzen im ersten Rang ?
Links unten: Abend: Es wird wieder freundlicher, aber Sternen sehen wir heute keine mehr.
Rechts unten: Der diffuse Blick zum Mond ist das einzige Motiv heute Nacht. Macht nichts,
wir hatten drei tolle Nächte und widmen uns jetzt im Gasthof ganz der Planung neuer Aktivitäten. (Mit Mausklick vergrößern)
Text und Fotos: Alexander Pikhard.
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Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |