Herbstworkshop 2020
Dreimal Mars: Beobachten, zeichnen, fotografieren
Im Oktober 2020 steht Mars, wie im Schnitt alle 780 Tage, wieder in Opposition zur
Sonne. Die Lage der Marsbahn bringt es mit sich, dass die auf eine Perihelopposition
(wie 2018) folgende in unseren Breite als optimal anzusehen ist: Mars wird einmal noch
sehr hell (-2,6), einmal noch relativ groß (23") und steht in einer für unsere Breiten durchaus
annehmbaren Höhe (Kulminationshöhe am Tag der Opposition fast 50°). Wie zuletzt 2005
also eine Marsopposition, maßgeschneidert für mitteleuropäische Breite.
Grund genug, der Beobachtung des Roten Planeten einen ganzen Workshop zu
widmen. Dabei decken wir alle Arten der Beobachtung ab.
Grundlagen: Rufen wir uns in Erinnerung, warum das mit dem Mars so ist.
Warum er so eine lange Sichtbarkeitsperiode hat und warum seine an sich nicht so
häufigen guten Erscheinungen nicht alle gleich gut sind und warum die Nordhalbkugel
der Erde bei der Beobachtung des Mars eindeutig benachteiligt ist. Und warum Oppositionen
wie jene von 2019 daher für uns eigentlich die besten sind.
Visuell beobachten: Mars sehr hell, und das ist nicht unbedingt ein Vorteil.
Für einen guten visuellen Eindruck wird es sogar von Vorteil sein, das helle Licht
im Fernrohr zu dämpfen. Da Mars eine Atmosphäre besitzt, haben wie bei keinem anderen
Gestirn Farbfilter bei der Beobachtung eine besondere Bedeutung. Und nicht vergessen,
Mars ist sehr klein. Da heißt es stark vergrößern, und das geht halt nicht immer.
Zeichnen: An sich eine sehr schwierige Technik, aber gerade beim Mars
macht es Sinn, die visuellen Eindrücke auf Papier festzuhalten. Zuerst als Skizze,
später, wenn die Erinnerung noch frisch ist, als Reinzeichnung. Aber Achtung, Auge
und Gehirn lassen sich täuschen! Denken wir nur an die Marskanäle, die vor einem
Jahrhundert einen großen Hype ausgelöst haben und die es gar nicht gibt.
Fotografieren: Ein normaler Fotoapparat am Fernrohr ist für Planetenaufnahmen
zu vergessen, sie sind einfach viel zu klein. Seit fast zwei Jahrzehnten hat sich
für Planeten die Videotechnik durchgesetzt. Mit verhältnismäßig billigen Kameras und
einem gewissen Aufwand an Software und digitaler Bildbearbeitung lassen sich aber
umwerfende Ergebnisse erzielen. Gerade bei Planeten stehen kleine Amateurteleskope
ihren riesigen, professionellen Geschwistern kaum mehr nach!
Zusatzinformationen
Level: B (Begeisterte Beobachter mit eigener Erfahrung und mittleren Kenntnissen).
Bringen Sie eine gute Portion Neugier mit und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen.
Teamworkshop
Termin und Anmeldung
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